Sonntag, 27. April 2014

Asia - zwei Wochen leben wie ein König!

Der Flug von Christchurch ging richtig schnell rum, es war auch nur eine Stunde. Dann bin ich in Auckland genau zum nächsten Eincheckzeitpunkt angekommen und dann ging es nachts um eins weiter Richtung Kuala Lumpur. 

Dort wurde ich für meine Dummheit bestraft, ich hatte einen Sitzplatz in der Mitte des Flugzeuges, also jeweils zwei Sitznachbarn...warum habe ich nicht einfach nach einem Fensterplatz gefragt?! Wir hatten so starke Turbulenzen, dass es meiner Nachbarin schlecht wurde und sie fast den ganzen Flug immer wieder ge**** hat. Zudem hatte ich noch einen Denkfehler und ich dachte ich fliege 8 Stunden, aber es waren 10. Bis ich mal da drauf gekommen bin, dass ich ja von Neuseeland und nicht wie bei dem Hinflug aus Australien geflogen bin - es hat Stunden gedauert. Trotz den 2h mehr bin ich dann morgens in Kuala Lumpur angekommen und habe einen Hitze sowie einen Kulturschock bekommen.

Es ist so abartig tropisch gewesen (um 7 Uhr morgens 28 Grad), sogar das "stehen" war zu anstrengend. Aber die Menschen dort waren soooo nett. So viele haben mir den Weg zum Hostel gezeigt und sobald ich etwas "runstand" um mich zu orientieren, war schon der nächste hilfsbereite Mensch da! Ich kam deswegen recht schnell in dem sehr zentralen Hostel an und habe dort Flo und Maik getroffen :) Wir sind dann den Tag durch die Stadt getigert und abends war ich wirklich super müde und froh nach zwei Tagen wieder in einem bequemen Bett zu liegen.




Der Kulturschock: In Kuala Lumpur gibt es soooo viele Inder und Asiaten, zudem viele Turbanträger. Man ist als Europäer ein Einzelstück und wird oft angeschaut. Der Verkehr ist so abartig, überall Rollerfahrer und tausende Autos. Hier ist alles so günstig, eine Cola gibt es für 40 Cent und mein Hostelzimmer hat 6 Euro gekostet, unvorstellbar man lebt hier für so wenig Geld so gut! Was "günstigeres" würde ich mich auch gar nicht trauen zu kaufen, da man dann nicht weiß was da drin ist. Hier liegt das Fleisch ungekühlt herum wie auch viele andere Sachen...Aber ich kann die Preis einfach noch nicht fassen (McDonalds Hamburger für 20 Cent oder Starbucks Coffee 2 Euro), generell den Lebensstil, die Leute und die Kultur. Einfach so anders, nicht besser oder schlechter - anders! 

Ein anderes Beispiel: Heute sind wir mit dem Bus nach Singapur gefahren. Für umgerechnet 9 Euro ging es 6h in einem absoluten Luxusbus in den Süden:




Von Singpore habe ich noch nicht viel gesehen, der ganze Tag ging eigentlich durch die Busfahrt drauf und wir haben ja noch zwei Tage zum erkunden. Mein Hostel ist wiedereinmal für so wenig Geld absoluter Luxus! Frühstück, Wifi und Handtuch alles inklusive. Sowas hatte ich noch nie....


Mein Plan hat sich jetzt auch etwas geändert. Ich bleibe hier in Singapur bis Mittwoch, fahre dann mit dem Zug zurück nach Kuala und treffe mich dort mit einer Deutschen, die ich in Australien kennengelernt habe. Mit ihr geht es dann noch einmal "richtig" die Stadt erkunden, bevor ich dann am Freitag für fünf Tage nach BALIIIII fliege! Jaaa nach Bali (Kuta)! Eigentlich hatte ich ja geplant die ganze Zeit in Kuala zu bleiben, aber es gibt dort einfach nicht so viel zu tun und es werden fast keine oder nur unseriöse Touren angeboten. Die Stadt ist schön, aber etwas anders als ich es mir vorgestellt habe. 10 Tage sind definitiv viel zu viel. So habe ich einen super Deal bekommen und fliege jetzt noch nach Indonesien. Etwas busy die nächste Zeit, aber ich will alles mitnehmen, solange es noch geht! Wer weiß wenn ich das nächste Mal hier her komme...

Ein bisschen Strand und Sonne kann ja nie schaden! Wahrscheinlich treffe ich dort dann auch wieder Flo und Maik, die fliegen schon am Mittwoch dort hin und auch das deutsche Mädchen, sie heißt übrigens Svenja, sie fliegt am Sonntag nach Bali :) Ich freue mich so sehr auf Bali, das wird sozusagen noch das Highlight zum Schluss :)

Asien ist sooo bombe! Einfach klasse, ich werde defintiv noch eine Asienreise machen,was ich mich am Anfang von meinem Trip überhaupt nicht gereizt hat.

Aber jetzt erst Mal die letzten zwei Wochen genießen!

Eure momentane Luxusqueen :D 

Donnerstag, 24. April 2014

Time to say Goodbye :(

Ich kann es nicht fasse, die letzten zwei Tage sind so vorbeigerauscht! Ich sitze jetzt am Airport und es geht nicht in meinem Kopf, dass ich Neuseeland verlassen werde. Der Abschied von der Farm war kurz und Schmerzlos, ich habe mich so befreit gefühlt, auch wenn sie mich am letzten Tag auch noch mit Aufgaben bis zur letzten Sekunde genervt hat...Ich war ihr eine Umarmung wert (hat mich sehr überrascht) und ein kurzes Goodbye. Das übertraf ja schon meine Erwartungen. Nur bei der Engländerin Kirsty fiel es mir schwer "Goodbye" zu sagen. Sie hat fast geweint und ich konnte ihr an den Augen ablesen, wie gerne sie in diesem Moment mit mir getauscht hätte...Ich hoffe für sie, dass die Zeit schnell vorbeigeht, denn auch sie hat es nicht verdient unter solchen Umständen zu arbeiten.

Nach der Farm dachte ich eigentlich "juhu endlich nach Hause", doch diese zwei Tage in Akaroa haben wieder alles geändert. Ich kam in einem niedlichen kleinen Hostel an und fühllte mich wie zu Hause. Die Leute waren unglaublich nett, so dass es mir heute echt schwergefallen ist diese Gruppe wieder zu verlassen. Zwar war ich nur zwei Nächte dort, aber es ware einfach klasse! Die Leute so nett! Ich bin dort ein bisschen in das Staffteam gerutscht und mir wurde sogar ein Job angeboten :D Aber  der Flug war ja schon gebucht...so haben Hendrik, Stefan, Klian, Tobi und Toni sogar für mich gekocht, für den letzten Abend in NZ! Wir haben Brot gebacken, Karten gespielt und Filme geschaut...jeden Abend bis 3 Uhr nachts und super Gespräche gehabt. Genau DAS liebe ich an dem Backpackerleben. Auch wenn ich sozusagen die "Henne" im Hahnenkorb war, kam ich mir nie fehl am Platz vor.


Gestern hatte ich dann noch das Highlight "mit Delfinen Schwimmen" gebucht. Wir fuhren raus auf die offene See und die kleinen Hector Delfine (sehr selten) tobten um uns herum. Die sind soooo süß! 




Ich fande es echt schön, doch nicht so "unbeschreiblich schön" wie alle Anderen davon berichteten. Bereut nach Akaroa zu kommen habe ich es jedoch nicht, denn es waren generell die zwei lustigsten und besten Tage seit langer langer Zeit und ein gelungener Abschied. So musste ich heute nicht nur von der Akaroa Gruppe, sondern auch von Neuseeland Abschied nehmen. 

Es ist ein komisches Gefühl, die Heimat ist so greifbar. Nur noch zwei Wochen! Wahnsinn.

Neuseeland war komplett anders als Australien. Australien kommt mir schon so ewig weit weg vor...Zum Abschluss kann ich aber sagen, dass mir Neuseeland von den Leuten her besser gefällt, aber Landschaftlich Australien klar vorne liegt. Ich bin eher ein "Strandtyp" und Neuseeland hat mich etwas an die Schweiz erinnert. Das ist einfach eine "Geschmackssache", man sollte aber auf jeden Fall hier gewesen sein. Vielleicht komme ich ja auch eines Tages nochmal zurück....wer weiß!

Meine nächsten Tage werden nun recht stressig und turbulent werden. Ich bin heute mit dem Shuttel zum Flughafen gefahren, muss hier jetzt fünf Stunden warten. Dann geht es mit dem Flieger nach Auckland, dort muss ich auch wieder fünf Stunden warten....von dort in der Nacht (halb zwei) geht mein nächster Flieger (Malaysia Airlines..........) mit 8h Flugzeit nach Kuala Lumpur. Um 8 Uhr morgens komme ich dann dort an und muss es irgendwie zu meinem Hostel schaffen, wo dann Maik und Flo warten :) Am nächsten Tag geht es mit ihnen nach Singapore :) So weit steht mein Plan!

Ich versuche euch so gut es geht auf dem Laufenden zu halten.

Ein dicker Gruß, das letzte Mal aus New Zealand!


Sonntag, 20. April 2014

Two days left. I'm looking forward ...

Das ist schon etwas gemein. Ich habe die letzten fünf Tage durchgearbeitet und über Ostern (für mich gab es kein Ostern) auch keine einzige Minute freigehabt...jetzt haben sie mir noch meine zwei freien Tage genommen. Dh. ich habe jetzt eine 70h Woche für Food und einen Schlafplatz. Außerdem sind Freunde in der Stadt mit denen ich gerne was gemacht hätte! Das grenzt an Ausbeutung. Da es nur noch zwei Tage sind und ich am Mittwoch eh gehe muss ich da  noch durch. Meine Chefin war wieder mal so schlecht drauf, da konnte ich nichts sagen. oh man.

Momentan sitze ich jeden Tag über fünf Stunden im Sattel. Ich mache die ganzen Treks und mein Po tut ganz schön weh  :D Morgen schon wieder zwei 2h Treks, heute waren es drei und einmal waren wir eine Gruppe mit 11 Pferden.
Dann ist das passiert was schon überfällig war. Eine Kundin ist runtergefallen. Das Pferd hat einfach so angefangen zu bocken und sie ist zum Glück auf den Füßen aufgekommen. Trotzdem ist mir fast mein Herz stehen geblieben...
 
Ansonsten gibt es nicht viel Neues, Mittwoch geht es mit dem Bus weiter :) Deswegen gibt's jetzt noch ein paar Bilder von dem Staffausritt, der Farm und einem Clientausritt.
 





 
Wahrscheinlich der letzte Eintrag von diesem komischen Ort. Bin ich froh das durchgezogen zu haben, es war garantiert nicht die schönste Zeit meines Aufenthaltes. Sicher gab es schöne Augenblicke, doch die gesamte Stimmung war beängstigend. Jetzt bin ich auf jeden Fall eine Erfahrung reicher, eher eine Negative denn Positive.
 
Noch ein kleiner Ausblick in die kommende Woche:
 
Am Mittwoch geht es nach Akaroa, wo ich dann am Donnerstag hoffentlich mit wilden Delfinen schwimmen kann. Freitag geht dann mein Flieger nach Malaysia, wo ich Flo und Maik (Schulfreunde) treffe und mit ihnen am selben Tag nach Singapur fahre. Dann bleibe ich mit ihnen drei Tage in Singapur bevor ich alleine wieder zurück nach Malaysia gehe :) Es ist echt ein Zufall, dass die da auch gerade sind, aber ich habe mich riesig gefreut doch nicht "lost in Asia" zu sein :)
 
Es kann momentan nur noch besser werden :) Nur noch genau drei Wochen :)
 
Nochmal: Frohe Ostern und Bis baaaald :) !
 
Eure Saskia :*

Donnerstag, 17. April 2014

Glück im Unglück

Hier hat sich viel getan! An dem Tag an dem die Deutsche gegangen ist, ist ein Unfall passiert! Die Chefin Erika und das andere deutsche Mädchen wollten ein junges Pferd einreiten. Erika führte das junge Pferd dass davor noch niemanden auf dem Rücken getragen hatte und das deutsche Mädchen legte sich langsam drauf. Nach den ersten drei Schritten passierte es dann! Dann Pferd war mit dem Gewicht oben drauf total überfordert und bekann richtig heftig zu bocken, die Deutsche fiel herunter und Erika, die das Pferd führte wurde umgerissen. Das Pferd sprang dann auf ihren Rücken! Ich stand außen dran und sollte eigentlich Fotos machen, es war ein riesen Schock. 
Meine Chefin lag mit dem Gesicht auf dem Boden im Sand und bewegte sich nicht mehr, das deutsche Mädchen kniete daneben. Ich war zu dem Zeitpunkt alleine, bin dann ganz schnell zu den anderen gerannt und habe fast kein Wort herausgebracht. Der Notarzt wurde alamiert und war auch echt schnell da. Ich bin mit dem Mädchen das wieder auf den Beinen war rein in das Haus gegangen und dort ist sie völlig zusammengebrochen. Ich war so überfordert! Sie lag schreiend und heulend in der Küche und keiner war da der mir helfen konnte. Die ganze Zeit schrie sie mich an: " Hilf mir Hilf mir ! Ich weiss nicht was mit mir passiert! Hilfe! Hol jemand" Es war soooo schrecklich...zum Glück war der Rettungswagen noch da, also bin ich wieder rausgerannt und habe die Sanitäter gehohlt. Dann war endlich auch der zweite Krankenwagen da und hat sie eingepackt. Dort bin ich dann mitgefahren und da ging es mir dann auch richtig schlecht....aber am Abend konnte sie dann wieder entlassen werden und wir konnten wieder "nach Hause". Meiner Chefin ist die Lunge kollabiert und sie hat drei gebrochene Rippen. 

So waren die letzten Tage "ohne sie" recht entspannt...aber einen solchen Abgang hätte ich mir trotzdem nicht gewünscht!

Eine andere Sache hat mich auch noch mitgenommen. Wir hatten immer ein altes Schulpony, den Willi im Padock stehen. Er war jeden Morgen da und eigentlich noch recht fit und dann kam gestern der Transporter...zu uns wurde nichts gesagt, er war auf einmal da. Das Pony wurde sozusagen reingeschoben und wieherte die ganze Zeit. Es hat mich so mitgenommen,  ich glaube nicht das es so krank war, denn es kam nicht mal ein Tierarzt. Doch es war klar, dass das der Transporter zum Schlachter war. So herzlos einem alten Pony keine Rente zu gönnnen und sie hätten definitiv den Platz gehabt. Das "war" Willi:


Ausserdem habe ich noch eine Bewertung der Farm von einem ehemaligen Wwoofer gefunden. Sie ist knall hart, vielleich auch etwas too much, denn eigentlich geht es den Tieren schon gut. Aber trotzdem hätte ich das mal davor lesen sollen:

As someone who has worked on this farm as a worker they way the owners treat the animals and people are horrible.they allow travelers to work there making them work 8+ hrs a day 5 or more days a week just for a small dingy cabin and a couple meals a day. and if you didnt do what they wanted they would bully you into it. i worked there for 3 months. the horses get the care they need but the others i almost had to call animal services. i watched as they allowed one of there dog to have babys in a horrible location half the litter died before i could get there and move them to safety. and they allow there cat to have litter after litter just to keep the asian tourist happy with having kittens too play with even tho most the time the kittens dont have homes to go to. and its horrible on the mother cats health. i would not support this business and i hope you wont either.

Gestern hat sich dann auch noch ein Trekpferd verletzt. Es hat wahrscheinlich über den Zaun getreten und sich die ganze Haut und die Muskeln abgekratzt. Sah echt übel aus und wird lange dauern bis die Gute wieder fit ist :/

Jetzt zu ein paar erfreulicheren Dingen:


ENDLICH IST MEIN PASSPORT ANGEKOMMEN!
 

 

Juhuuuuu also steht meiner weiteren Reise nichts mehr im Weg :) Ich habe noch zwei Arbeitstage vor mir und dann geht es am Mittwoch weiter nach Akaroa. Ich hoffe das Wetter wird besser, denn momentan ist hier wieder ein großer Sturm und alles steht unter Wasser...eigentlich wollte ich ja mit den Delfinen schwimmen :/ 

Fingers crossed! :)

Die Zeit verging jetzt doch ganz schnell und in letzter Zeit war es echt erträglich. Einen Tag bin ich mit der Deutschen und einer Engländerin (sie ist neu) zu der Christchurch Gondola. Es war ganz schön, aber ist halt eine normale Gondel. Für mich als Skifahrerin nicht so besonders, die Engländerin war aber extrem begeistert. So sind auch ein paar Bilder entstanden, die Landschaft war trotz des nicht so guten Wetters echt schön:





So habe ich meinen siebten Monat schon wieder seit einer Woche beendet! Die Zeit rast nur so und in circa drei Wochen bin ich schon wieder zu Hause. Ich kann es gar nicht glauben. Mein Bankkonto ist schon aufgelöst, ein weiterer Schritt Richtung "home".
Freue mich riesig auf zu Hause! :)))
 
Ich wünsche euch allen frohe Ostern und schickt mir doch ein paar Sonnenstrahlen rüber :) Genießt die freien Ostertage und denkt an mich, ich muss arbeiten. Hier ist gar keine Osterstimmung, es ist wie jeder andere Tag und zudem regnet es. Aber ich hoffe das Ihr ein paar schöne Ostertage habt!
Alles Liebe aus Christchurch xoxo

 

Donnerstag, 10. April 2014

Durchhalten...

ohoh. Heute war es wieder ganz heftig. Der schlimmste Tag bis jetzt. Ich kann es gar nicht so beschreiben wie es war. Morgen geht das eine deutsche Mädchen, sie hatte eigentlich vor bis Ende Mai zu bleiben, aber nach dem Tag hat sie es nicht mehr ausgehalten und geht jetzt...

Es war einfach schrecklich. Den ganzen Tag nur angemeckert zu werden und wenn man nichts richtig machen kann, es ist so aussichtslos. Es ging morgens los, als wir die Pferde holen wollten, warum denn drei Personen für acht Pferde gehen und nicht zwei, warum wir nicht schneller zurück waren, warum warum warum. Die ganze Zeit Vorwürfe. Heute Mittag war ich an einem Punkt an dem ich in einem absoluten Tief war und mir fast die Tränen kamen....ich gebe ja mein Bestes, aber ich kann es nicht richtig machen! Das ist auf  Dauer so frustrierend. Anderes Beispiel heute Abend beim Dinner: Ich sollte die Butter raus holen und habe aus Versehen die Volle genommen, obwohl es noch eine Halbvolle gab. Sie nahm dann sie Halbvolle und knallte sie auf den Tisch: "Bei uns werden als erstes die angefangenen Sachen gegessen". Ich habe ja nicht absichtlich die Volle genommen.... 

Dies war jetzt nur ein kleines Beispiel, während der Arbeit war es vieeeel schlimmer. Momentan fällt es mir schwer an die schönen Sachen zu denken, sobald mein neuer Pass hier angekommen ist bin ich weg. So niedergemacht zu werden, wobei ich nicht mal Geld verdiene, das muss nicht sein. Auch wenn ich die Arbeit mit den Pferden liebe, der Rest drum rum passt einfach nicht. Trotzdem muss ich jetzt den Rat eines guten Freundes befolgen:

 "Mach dir nichts draus und reg dich nicht auf, sonst bekommst du Falten"

Ich hoffe ich überlebe die restlichen Tage noch irgendwie. Heute hat mir wenigstens ein Pferdchen das auf den Namen "Monster" hört ein kleines Lächeln in das Gesicht gezaubert:




So bleibt mir jetzt nichts anderes mehr übrig als ins Bett zu fallen und zu versuchen den Tag zu vergessen. Wird wahrscheinlich nicht ganz klappen, aber ich versuche es mal. 

uiui ich freue mich so auf zu Hause <3

Sonntag, 6. April 2014

Trouble.

Eigentlich hat auf meiner Reise soweit alles (bis auf die Nacht vor dem Flughafen) ja ganz gut geklappt. So war es klar das ein Tief mal wieder überfällig war...und es kam mit aller Gewalt. Momentan läuft es gar nicht und ich kann es nicht abwarten nach Hause zu kommen. Ich zähle jeden Tag. Meine anfangs so toll scheinende Pferdefarm ist doch gar nicht so toll wie gedacht. Die Tage sind zugepackt mit Arbeit ich arbeite von Morgens um acht bis Abends um sechs mit einer halben Stunde Pause und die Arbeit ist nicht einfach. Abends wird schnell was gegessen, keiner redet auch nur ein Wort, alle stehen auf wann sie wollen - dann geht es ans Geschirr abspülen und danach fallen alle tot müde ins Bett. 


Doch der Hauptgrund, dass ich mich hier nicht so wohl fühle ist die Chefin. Sie meckert an allem herum, man macht alles falsch. Zwar ist sie zu fast jedem so, aber ich gebe mir so Mühe und sie schätzt es gar nicht. 

Ein gutes Beispiel: An einem Tag hatte ich die Aufgabe  einen LKW Sand unter den Kiesplatz zu mischen, ich habe es so lange gemacht bis meine Hände Blasen hatten und es wirklich weh tat. Als ich zurück kam war ihre Aussage: "Warum hast du schon aufgehört?" Dies und andere Sachen stören mich richtig. Wohl fühle ich mich gar nicht und ich habe irgendwie auch ein bisschen Angst vor ihr. Ich habe diese Woche meinen ersten Trek alleine gemacht und nun noch zwei Ponys täglich zum Korrektur reiten, eigentlich macht mir das Spaß, aber ich fühle mich immer so beobachtet. Die Stimmung unter uns Helfern ist auch nicht die Beste, da eine der Japanerinnen sich als "Chefin" sieht: "Saskia wenn du fertig gegessen hast, geh raus und putzt die Pferde." "Saskia man fängt das Pferd immer von links an zu putzen" "Saskia...". Dies stört auch die Anderen, die Stimmung ist daher sehr angespannt.

Aber ich habe ja gelernt mich durchzusetzen und werde die nächsten 16 Tage noch durchziehen. Die Arbeit mit den Pferden macht mir ja Spaß, deswegen ist es so schade, dass der Rest nicht passt. Hier ein paar schöne eingefangene Momente:




Meine kleine Perle "Flame". Ich reite sie und arbeite mit ihr. Sie ist erst drei und noch sehr sehr schreckhaft. Jedoch haben wir ihren ersten Ausritt schon ganz gut gemeistert!



Dies ist mein kleiner "Diesel". Er ist ein kleines verfressenes Pony, aber einfach Zuckersüß! Ich würde ihn am liebsten einpacken!





Das ist mein absoluter Liebling. Sein Name ist Charlie. Er ist sehr rangniedrig und bekommt deswegen nicht so viel zu Essen. Für mich leider zu klein zum Reiten, aber ich beschäftige mich mit ihm so. Longieren, Spazieren gehen...

Meine drei Boys! Die Tiere wachsen mir wirklich ans Herz. Vor allem die Pferde, aber auch die Hunde und Katzen. Wenn die nicht wären, dann wäre ich schon längst weg...


Da kam ich gerade von meinem ersten Trek zurück. Dabei hatte ich eine Kiwi Familie, die waren nett und es hat alles super gut geklappt :)

Leider ist momentan das Wetter überhaupt nicht schön. Es nieselt die ganze Zeit und es wird immer kälter...noch ein Grund hier wegzukommen, der Herbst steht vor der Tür. Letzte Woche war ich einen Vormittag in Christchurch und diese Stadt hat mich noch mehr deprimiert! Es sieht aus wie nach einem Krieg. Fast alle Gebäude stehen leer, überall sind Baustellen und es gibt eigentlich nichts in der "Innenstadt". Das Erdbeben hat alles zerstört, es ähnelt einer Geisterstadt:





Mehr als eine große Baustelle gibt es nicht zu sehen. Sie haben ein kleines Containerdorf aufgebaut, aber das ist wirklich sehr sehr klein. 


Dafür, dass das Beben vor drei Jahren war, ist wirklich wenig geschehen. In der Innenstadt ist nicht mal ein Supermarkt oder eine Apotheke zu finden. Ich glaube in Deutschland wäre da schon mehr geschehen. 

Die größte Sorge hat mir jedoch etwas Anderes bereitet. Ich habe das wichtigste Dokument überhaupt verloren. Genau - meinen REISEPASS. Entweder wurde er mir geklaut oder ich war einfach so dumm und habe nicht drauf aufgepasst, ich bin ja noch damit nach Neuseeland geflogen, dort habe ich ihn das letzte mal "gesehen". Das ist sehr sehr ärgerlich und es nervt mich richtig, aber er ist nicht mehr auffindbar. Zur Ausreise brauche ich einen, sonst kann ich nicht fliegen...Das wurde also nun zur Hauptaufgabe. Ersatz besorgen. Dies hat mir ganz schön die Nerven geraubt...

Als erstes ging es zur Polizei eine Verlustanzeige erstatten. Ich stieg aus dem Bus uns sah das große Polizeigebäude schon von weitem. Der Weg zog sich und als ich dort ankam: Gebäude geschlossen, einsturzgefährdet. Die neue Adresse stand zwar an der Tür, aber ich hatte keine Karte oder ein Navi. So bin ich dann nach tausendmal Nachfragen endlich bei der neuen Polizeistation angekommen und der Polizist war zum Glück sehr nett :) Es ging alles ganz schnell und er wusste sogar wo man Passfotos machen kann: In einer Apotheke! Wirklich komisch, aber so kamen meine hässlichsten Passfotos zu stande. In einem dunklen Kämmerchen mit Blitz von eine Asiatin, die fast kein Englisch verstand. Aber wenigstens hatte ich dann die Fotos und die Verlustanzeige.

Diese Sachen und meine Geburtsurkunde brauchte ich für heute. Ich habe meinen freien Tag und hatte einen Termin bei der deutschen Botschaft. Zum Glück hat Christchurch überhaupt eine, sonst hätte ich wieder auf die Nordinsel müssen!

So bin ich heute um halb sechs aufgestanden, um pünktlich auf acht dort anzukommen. Dies war schwerer als gedacht. 20 Min laufen, eine Stunde Bus und nochmal 50 Min laufen. Mein Plan hat nicht gestimmt, aber die Kiwis sind so nett! Mir hat eine Frau aus einem Immobiliengeschäft sogar meinen Weg ausgedruckt und eingezeichnet. Ganz im Gegensatz dazu fande ich meinen Besuch auf der "Botschaft" schrecklich. Aber von vorne:

Als ich dort ankam war es keine Botschaft, sondern eine Nobelvilla mit Tennisplätzen und drei dicken Autos vor der riesen Garage. Mir machte ein kleines Männchen die Tür auf und dann ging es los. "Schuhe aus! Setzt dich hin! Warum hast du deinen Ausweis verplämpert? Hast du das Formular ausgedruckt? Beeil dich! Hast du einen Umschlag dabei?..." Er hat mich behandelt "wie ein Stück Dreck". Ich kam mir so doof vor, von den Formularen die er von mir wollte hat er am Telefon nichts gesagt, außerdem hat er die auch vorrätig dagehabt. Er hat mich die ganze Zeit gehetzt und war extrem unfreundlich. Natürlich hatte ich dann auch noch zu wenig Geld dabei (dachte man kann mit Karte zahlen) und habe mir erlaubt ihn nach dem nächsten Bankautomaten zu fragen. Antwort: " Pfff Kann dir das jetzt nicht erklären, such selbst."

BOAH

Klar ist es doof, dass ich meinen Ausweis verloren habe, aber man muss mich deswegen nicht so fertig machen! Puh. So wurde ich noch nie behandelt, ich kam mir fehl am Platz vor und eigentlich hätte ich auch etwas sagen sollen. Das auf einer deutschen Botschaft. Da sieht man mal wieder, die Kiwis sind so nett und hilfsbereit und der Deutsche mal wieder nicht. Klar war das jetzt ein Extremfall, aber man kann schon einen Unterschied der Mentalität feststellen.

Jetzt ist zum Glück mein neuer vorläufiger Pass auf dem Weg zu mir und meiner Reise nach Hause steht nichts mehr im Wege...

Wie lange ich dafür rumgerannt bin und wie schwierig und teuer das alles war. Das war mir eine Lehre: Der Reisepass ist das letzte was man verlieren sollte! Den Nächsten beschützte ich mit meinem Leben...

So läuft es momentan nicht so wie geplant und ich freue mich so sehr hier wegzukommen, momentan ist das mein einziges Ziel!

Melde mich wenn ich meinen neuen Pass endlich in den Händen halte, was hoffentlich bald ist oder ich bekomme davor das Strayfazit geschrieben und es gibt einen Minieintrag ;). Vielleicht bin ich bis dahin wieder aus diesem Tal herausgeklettert...

Bis dann, ich bin ein bisschen homesick :/

Mittwoch, 2. April 2014

Goodbye Straybus, Welcome Waimakriver Horse Treks

Finally komme ich wiedermal zum Blog schreiben! Die letzten Tage waren recht turbulent und auch das Leben auf der Farm ist bussy. Aber von vorne.

Von Queenstown aus ging es zu dem höchsten Berg dem Mt. Cook. Er hat "nur 3000 Meter" und war deswegen eigentlich gar nicht so spektakulär, aber wenigstens schneebedeckt und schöner als der Feldberg ;) Mich hat viel mehr dieses türkise Gletscherwasser fasziniert:




Ich bin mit einem Schweden unterwegs gewesen und auf dem Rückweg von dem Walk trafen wir noch einen deutschen Backpacker, der aber mit dem Auto unterwegs war. Er war mega nett und nahm und uns noch zu einem anderen Gletscher mit und brachte uns sogar noch ins Hostel :) 

Es war ein schöner Nachmittag und Abends ging es dann recht früh schlafen, da alle müde waren. Am nächsten Morgen fuhr der Bus um acht nach Rangitata und es war dort sooo langweilig. Keine besondere Landschaft und wenn man nicht raften war, gab es nichts Sehenswertes. Deswegen saßen wir den ganzen Tag sozusagen rum und spielen Karten oder schauten einen Film...es war einfach nichts dort. Nur die Leute die ich dort getroffen habe waren nett, ich hatte viele gute Gespräche und es war dann echt schade am nächsten Tag mal wieder "Goodbye" zu sagen, denn meine Stray Reise endete nun in Christchurch. Ich habe bis jetzt noch nichts von der Stadt gesehen, denn ich wurde sofort von der Farm abgeholt und keine Ahnung warum, aber ich war soooo aufgeregt! Viel aufgeregter als vor meinem Bungysprung. Unverständlich aber es war so...."Wer hohlt mich ab? Mögen sie mich? Wie sieht es da aus?"

Ich habe mir mal wieder viel zu viele Gedanken gemacht.

Ich bin auf einer süßen kleinen Farm in der Nähe von Christchurch (15 min mit dem Auto) gelandet. Sie gehört einem älteren Ehepaar, Erika so Mitte 50 und Stan Anfang 70, die beide herzensgute Menschen sind! Außerdem sind noch vier andere Wwoofer hier, zwei super nette Deutsche Mädels mit denen ich im Zimmer bin und noch zwei Asiaten. Die zwei können nicht viel Englisch und sind etwas komisch, beide über 30 und essen wirklich sooo fürchterlich! Ansonsten gibt es drei Katzen, zwei Hunde und 50 Pferde! Dies bedeutet auch eine Menge Arbeit, das habe ich gestern und heute schon erfahren. Dies war z.B. mein Tagesablauf heute:

Nach dem Aufstehen um acht Uhr und ging es um halb neun an die Arbeit. Mit vier Ponys gleichzeitig in der Hand ging es zur etwas weiter entfernten Koppel, wo dann auch die Trekpferde wieder reingeholt wurden. Die mussten dann geputzt und gesattelt werden, bevor um 10 die ersten Kunden kamen. Nach dem ersten Trek alle Pferde mit Heu füttern, dann war es schon 12 Uhr Lunchtime. Eine halbe Stunde Pause, denn auf eins war schon der nächste Trek eingetragen und die Pferde mussten ja auch wieder fertig gemacht werden. Nach dem Trek war schon circa drei und die Reitstunden begannen, wo man den Kindern beim Putzen helfen muss. Danach noch die Padocks abmisten...puh man wird hier ganz schön rangenommen. Danach gönnten wir uns aber noch einen "Staffausritt" und es war der Hammer. Die Pferde sind alles ehemalige Rennpferde von der Galopprennbahn und wir rasten über die Wiesen...die waren so schnell, ich hatte Tränen in den Augen :) Es hat so viel Spaß gemacht! Abends ist noch ein Gate gerissen und wir mussten zehn Pferde auf einer riesigen Wiese einfangen. Action pur!

Hier ein paar Eindrücke, nach dem vielen Text:










Ich habe es also ganz gut getroffen, auch wenn es recht viel Arbeit ist. Ich muss fünf Tage arbeiten, aber dafür gibt es hier jeden Tag so gutes Essen! Es ist sooooo lecker. Pancakes, Applepie,...jeden Abend ein riesen Menü. Mir gefällt es hier, nur werden die drei Wochen wahrscheinlich nicht ganz so schnell vorbei gehen, denn es gibt nichts drum rum. Die Arbeit macht Spaß und ich bin so froh, dass die deutschen Mädels hier sind :) Mehr Bilder von der Farm und meinen Erlebnissen kommen in der nächsten Woche. Ich bin mir sicher da wird noch viel passieren...bin ja erst eine Nacht hier.

Mein Resümee von der Strayreise muss ich leider auf den nächsten Blogeintrag verschieben, da ich jetzt in meine Traumwelt versinken werde...seid gespannt ;)

Jetzt geht es müde von dem Tag ins Bett!

Eure (nach Pferd riechende) Saskia